Der Beruf des Friseurs umfasst weit mehr als das Schneiden von Haaren – er erfordert Kreativität, handwerkliches Geschick und engen Kundenkontakt. Eine gute Friseurin oder ein guter Friseur zaubert nicht nur eine neue Frisur, sondern sorgt auch für ein rundum angenehmes Styling-Erlebnis. Hier erfährst du alles zur Friseurausbildung, insbesondere zur Dauer, den Inhalten und den Karrieremöglichkeiten.
Wie lange dauert die Ausbildung zu einem Friseur?
Die Friseurausbildung dauert in der Regel drei Jahre und findet im dualen System statt. Auszubildende sammeln praktische Erfahrungen im Friseursalon und besuchen parallel die Berufsschule.
Unter bestimmten Voraussetzungen kann die Ausbildung verkürzt werden. Wer einen höheren Schulabschluss hat oder gute Leistungen erbringt, kann die Lehrzeit auf zweieinhalb oder sogar zwei Jahre reduzieren. Auch Teilzeit- und Intensivprogramme sind in manchen Fällen möglich.
Was braucht man, um Friseur zu werden?
Für die Ausbildung ist kein bestimmter Schulabschluss vorgeschrieben, allerdings bevorzugen viele Betriebe Bewerber mit einem Haupt- oder Realschulabschluss. Besonders wichtig sind jedoch Kreativität, handwerkliches Geschick und ein Gespür für Mode und Trends.
Auch Kommunikationsfähigkeit, Teamgeist und Einfühlungsvermögen sind essenziell, da der Umgang mit Kunden zum Berufsalltag gehört. Da Friseure oft lange stehen, ist zudem eine gewisse körperliche Belastbarkeit gefragt.
Wie viel verdient man als Friseur in der Ausbildung?
Das Gehalt variiert je nach Bundesland und Tarifvertrag:
- 1. Lehrjahr: ca. 583 – 710 €
- 2. Lehrjahr: ca. 695 – 830 €
- 3. Lehrjahr: ca. 795 – 955 €
Nach Abschluss der Ausbildung liegt das Einstiegsgehalt eines Friseurs bei etwa 1.680 – 2.052 € brutto monatlich. Durch Fortbildungen oder eine Selbstständigkeit kann das Einkommen weiter steigen.
Alltag und Tätigkeiten eines Friseur-Azubis
Der Arbeitsalltag eines Friseur-Azubis ist abwechslungsreich. Neben dem Schneiden, Färben und Stylen von Haaren gehören auch Kundenberatung, Haarpflege sowie das Anmischen von Farben dazu. Zudem übernehmen Azubis organisatorische Aufgaben, etwa die Terminverwaltung oder den Verkauf von Pflegeprodukten.
Ein typischer Tag beginnt mit der Vorbereitung des Arbeitsplatzes und dem Empfang der ersten Kunden. Zunächst übernehmen Azubis einfachere Aufgaben wie das Waschen von Haaren, bevor sie nach und nach anspruchsvollere Tätigkeiten ausführen.
Theorie- und Praxisinhalte der Friseurausbildung
Die Ausbildung vermittelt sowohl praktische als auch theoretische Kenntnisse. Während Azubis im Salon verschiedene Schneide- und Färbetechniken erlernen, werden in der Berufsschule Themen wie Chemie, Dermatologie und betriebswirtschaftliche Grundlagen vermittelt.
Im zweiten Ausbildungsjahr kommen spezialisierte Techniken hinzu, und die erste Gesellenprüfung wird abgelegt. Das dritte Jahr dient der Prüfungsvorbereitung und der Vertiefung der praktischen Fertigkeiten.
Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten für Friseure
Nach der Ausbildung stehen verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten offen. Eine der bekanntesten ist die Meisterprüfung, die zur Selbstständigkeit oder zur Arbeit als Ausbilder qualifiziert.
Zudem können sich Friseure spezialisieren, etwa als Colorist, Visagist oder Stylist für Film und Mode. Auch Karrieren in der Industrie, etwa als Trainer oder Fachberater für Haarpflegeprodukte, sind möglich.
Struktur und Ablauf der Friseurausbildung
Die Friseurausbildung ist in verschiedene Abschnitte unterteilt:
- Lehrjahr:
- Grundlagen der Haarpflege und Schnitttechniken
- Einführung in Chemie und Farblehre
- Kundenbetreuung und Beratung
- Lehrjahr:
- Spezialisierung auf Haarstyling und Farbtechniken
- Praktische Arbeiten an Modellen
- Erster Teil der Gesellenprüfung
- Lehrjahr:
- Fortgeschrittene Frisurentechniken
- Salonmanagement und Betriebsführung
- Abschlussprüfung (Gesellenprüfung Teil 2)
Nach der Gesellenprüfung hast du die Wahl, ob du direkt im Beruf arbeiten oder eine Weiterbildung absolvieren möchtest.
Herausforderungen und Vorteile des Berufs
Der Friseurberuf bietet viele kreative und soziale Aspekte. Neben der Möglichkeit, Menschen durch ihr Styling glücklich zu machen, gibt es zahlreiche Spezialisierungsmöglichkeiten.
Herausforderungen bestehen in der körperlichen Belastung durch langes Stehen sowie in einem vergleichsweise niedrigen Einstiegsgehalt. Wer sich jedoch weiterbildet und spezialisiert, kann gute Karrierechancen nutzen.
Karrierechancen nach der Ausbildung
Nach der Ausbildung gibt es viele Möglichkeiten zur beruflichen Weiterentwicklung. Neben der Arbeit im Salon können Friseure in Mode, Film und Fernsehen oder in der Kosmetikbranche tätig sein.
Auch eine Anstellung in Wellnesshotels oder als Stylist für prominente Persönlichkeiten ist denkbar. Wer sich selbstständig machen möchte, kann nach einigen Jahren Berufserfahrung einen eigenen Salon eröffnen oder als mobiler Friseur arbeiten.
Die Friseurausbildung ist der erste Schritt in eine vielseitige und kreative Karriere. Wer Leidenschaft für Mode und Styling mitbringt, kann sich stetig weiterentwickeln und erfolgreich in der Branche etablieren.
Fazit: Ein kreativer Beruf mit Zukunft
Die Friseurausbildung verbindet handwerkliches Geschick mit Kreativität und direktem Kundenkontakt. Trotz körperlicher Herausforderungen und eines anfangs niedrigen Gehalts bieten Weiterbildungen und Spezialisierungen attraktive Karrierechancen – von der Arbeit im Salon bis hin zur Selbstständigkeit. Wer sich für Trends begeistert und gerne Menschen verschönert, kann in diesem vielseitigen Beruf erfolgreich werden. Mit Fleiß und Leidenschaft stehen zahlreiche Türen offen.